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Raffles Hotels Singapur

Es gibt Orte, die dieses gewisse Etwas haben, das niemand planen, keiner in den Grundriss hineinzeichnen, niemand vorschreiben kann. Es sind Orte mit dieser ganz besonderen Schwingung, die man nicht einfach erschaffen und auch nicht mit einem einzigen Wort packen kann: Es ist da oder es ist nicht da. Und gibt es dieses gewisse Etwas, dann zieht es Literaten unwiderstehlich an, dazu Maler, Schauspieler, Regisseure – alljene die genau an solchen Orten die Inspiration für ihre Storys suchen. Solche Plätze sind ihr Quell, ihr Lebenselixier. Das legendäre „Raffles“ in Singapur ist so ein magischer Ort – von der ersten Sekunde an, seit der Eröffnung 1887.

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William Somerset Maugham liebte dieses Hotel, verbrachte viel Zeit hier, schrieb hier – und saugte zuvor aus den Gesprächen im Palmengarten, an der Bar und in der Lobby Sätze und Begebenheiten auf, die sich später in seinen Büchern wiederfanden. Sein Lieblingsplatz: ein Tischchen im Freien – sehr diskret, halb verborgen hinter den Zweigen eines Frangipani-Baumes. Auch Ernest Hemingway war hier, dazu Hermann Hesse, Joseph Conrad und „Dschungelbuch“-Autor Rudyard Kipling. Warum? Weil das „Raffles“ diesen besonderen Spirit hat, jenes seltsame gewisse Etwas, das so viel Zauber ausmacht – und offenbar sogar auf wilde Tiere gewirkt hat: 1902 wurde der letzte Tiger Singapurs hier gestellt – nur ein paar Schritte vom Bar&Billiard Room. Und 1915 wurde hier der Singapore Sling aus Gin, Kirsch-Brandy, Bénédictine und ein paar weiteren Zutaten erfunden – um anschließend seinen Siegeszug durch die Cocktail-Bars rund um die Welt anzutreten.

Wer sich noch vom „Raffles“ angezogen fühlte? Viele. Charlie Chaplin zum Beispiel, Ava Gardner, Alfred Hitchcock. Und die Queen. Warum es inzwischen zwölf Raffles-Hotels auf drei Kontinenten gibt? Weil es gut ist, die wenigen Orte mit dieser ganz besonderen Aura, mit diesem Magnetismus auf Geschichtenerzähler unter einem Markennamen zu vereinen: ob in Dubai, Paris oder Peking.

Wann schauen Sie vorbei?